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Sucht eure Mitte!!

Yogamami und ihre Familie beim Treppensteigen, mit Tragebaby, superaktivem Toddler und ihrem tollen Mann
Yogamami und ihre Familie beim Treppensteigen, mit Tragebaby, superaktivem Toddler und ihrem tollen Mann

Wer mich kennt, weiss, dass ich keine Extremen mag. Ich mag keine Fitnessprogramme, brauche aber viel Bewegung. Ich mag keine Diäten, denn Ich mag auch nicht nur gesund essen. Ich liebe Sport, ich liebe aber auch die Entspannung, Achtsamkeit und auf dem Sofa rumgammeln. Ich mag Jeans wie aber auch Kleider, offene und geschlossene Haare. Ich bin sehr gerne flexibel. Fixe Programme engen mich ein, gerade wenn mir meine Intuition eigentlich was anderes sagen möchte.

Wenn ihr um alles in der Welt eure Schwangerschaftspfunde loswerden wollt, macht euch keinen zu grossen Stress und verteilt dies grosszügig auf längere Zeit. Ist auch gesünder. Klar, ich Bewegungsbündel bin immer unterwegs und muss nicht so schauen. Aber auch ich habe weniger Muskeln als früher. Viiiiel weniger. Auch ich mag zur Zeit keine 10km weit mehr joggen müssen. Mein Mann würde sich schief lachen bei der blossen Vorstellung von mir beim Joggen. Er weiss, dass ich absolut nicht rennen kann, aber für meine Patienten versuch ich es immer wieder und habe so meine eigenen klitzekleinen Jogging- Erfolge. (Mein Mann würde sich wahrscheinlich immer noch kugeln vor Lachen, denn eines unserer ersten Dates, waren Jogging-Dates).

Was mir persönlich viiiiil wichtiger ist, ist dass ich beweglich bleibe, um ohne Probleme den "Spagat" machen zu können, wenn links das Baby beinahe das Kabel aus der Steckdose zieht und rechts das Kleinkind das Gefühl hat, das Wasserschäleli für die Wasserfarben müsste per sofort erneuert werden und sich gerade sehr gwagglig dafür in die Küche aufmacht. Oder damit das Suchen von Lego-teilchen nicht scheitert, da ich zu bequem geworden bin, unter dem Kinderkleiderschrank zu grübeln. Dort ist quasi ein eigenes Familienfundbüro lokalisiert. Ihr habt bestimmt auch solche "Büros" bei euch zu Hause, gället?

 

Uuund, die tiefen Rumpfmuskeln müssen wirklich voll gestärkt sein, sonst geht das nicht ohne Schmerzen beim Kinder rumtragen. Die wollen eben getragen werden. Um Liebe zu tanken, sich auszuweinen, sich trösten zu lassen und ja, wir tragen sie manchmal oder öfters in den Schlaf.

Ich habe keine Rückenschmerzen, trainiere aber auch wirklich regelmässig, wenn es die Zeit gerade erlaubt, meine tiefen Bauch- und Rückenmuskeln. Auch spanne ich Sie immer wieder im Verlaufe des Tages gut an, und besonders dann, wenn ich etwas Schweres hebe.

Versucht mal eure Finger zwei Fingerbreit oberhalb des Hüftknochens in euren Bauch zu drücken und hustet dabei oder lacht mal. Hast du bemerkt, dass sich da ein Muskel anspannt und deinem Finger entgegen drückt? Gaaaanz ein wichtiger ist das. Dieser MUSS  trainiert werden. Nicht das Sixpack ist wichtig, sondern genau dieser M. Transversus! Er hält unseren ganzen Rumpf zusammen. Das könnte sich jeder Mensch hinter die Ohren schreiben, aber wir Mamis tun dies bitte bitte ganz dringend. 

 

Unsere Kinder sind zwei mega Tragekinder. Der Kinderwagen ging zu Beginn gar nicht, da in diesem nur ein Gebrüll stattgefunden hätte. Das Tragen beruhigt die Babys und bei Unseren wirkt(e) es Wunder. Warum das so ist, da gibt es zig gute Gründe. Ein wichtiger Punkt ist natürlich die Geborgenheit und die Nähe. Wer noch keine Erfahrungen mit Tragen hat, dem empfehle ich, sich eine gute Freundin mit Erfahrung zu schnappen oder eine Trageberatung zu machen. Ich würde meine Tücher nie mehr missen wollen. Das Tragen begleitet uns nämlich tagtäglich beim Kochen, Staubsaugen, Einkaufen und obwohl ich mittlerweile zwischendurch 20kg trage, wenn beide gleichzeitig zum Mami hoch wollen, kann ich das auf diese Art gesund im Alltag bewältigen. Ich bin flexibel so. Wenn das Mami stark und gesund ist, ist es die Familie auch. Oder so kommt es mir zumindest vor.

 

Schlussendlich würde ich dies vielen meiner Patienten predigen. Jedoch haben die Meisten genügend Zeit für ihre körperliche Gesundheit, da sie keine kleine Kinder haben. Und einmal in der Woche in der Yogastunde zu trainieren (so oft komm ich derzeit dazu, da so viel läuft mit Weiterbildungen, Arbeit und Anlässen, zu gehen) ist besser als nichts, aber würde nicht ausreichen, um Schmerzen loszuwerden. Deshalb lohnt es sich jeden Tag oder zumindest allzweitäglich eine Übung zu machen, beim Fernsehen oder zusammen mit den Kids, beim Warten auf den Zug zur Arbeit oder beim Zähneputzen. Schlussendlich ist es wieder eine Frage der Flexibilität. Vielleicht arbeitest du nicht so viel extern und hast mehr Zeit fürs Fitness und kannst deine Kinder, WENN sie Kinderhüeti mögen, abgeben. Oder es geht dir vielleicht ähnlich wie mir, und du arbeitest zwei Tage oder mehr die Woche? An einem restlichen Tag erledige ich den Wäscheberg und das Aufräumen, und an den anderen beiden Wochentagen möchte ich Zeit haben für Soziales, Treffen mit anderen Müttern für den Austausch von mir und den Kids. Da mag ich meine Schätzelis nicht noch einen Vormittag mehr weggeben (soviel Zeit braucht eine Stunde Yoga mit Kindern), denn so lange bleiben sie nicht klein, das muss ich JETZT in diesem Moment aufsaugen! Achtsames-Kinder-geniessen, was gibt es besseres? 

 

Namaste 

Sabrina

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