· 

Streching: Dehntechniken inkl. Video

Hallo ihr Lieben!

Ihr wisst ja. Ein mir wichtiges Anliegen ist meine Beweglichkeit. Und gerade erst habe ich mit einem Mami zu Hause im Garten ein bisschen geturnt, wie es meine Räubertochter zu sagen pflegt. Dieses Mami wollte auch, einfach weil sie möchte, beweglicher sein und den Spagat schaffen. Den braucht es natürlich nicht, um gesund zu sein. Aber es gibt schon ein paar Eckdaten, was gut wäre für unseren Körper. 
Weisst du selber, wie beweglich du bist? Es gibt so viele Menschen, insbesondere Frauen, welche „überbeweglich“ sind. Damit sind aber nicht die Akrobaten vom Cirque du Soleil gemeint, gället. Sondern einfach Leute mit einer Hypermobilität. Ich selbst gehöre gaaaar nicht in diese Fraktion. Bin von Natur aus wenig beweglich und habe mir schon von klein auf all meine Dehnbarkeit angearbeitet. Nie war ich eines der Kinder im Geräteturnen, welches einfach so zäggbumm in den Spagat kam und schon damals war mir das Brüggli ein Graus, obwohl ich erst 8 Jahre alt war. Es gibt Beweglichere und weniger Beweglichere. Hypermobilität aber heisst, wenn ich zum Beispiel meine Arme überstrecken kann. Oder meine Beine bei den Knien einknicksen nach hinten, wenn ich sie strecke. Oooder wenn du bei den Händen deine Finger mega weit nach hinten biegen kannst, oder gar deinen Daumen zum Handgelenk runter strechen kannst. Es gibt noch einige weitere Punkte. Aber im Prinzip ist es mir nicht wichtig zu sagen, dass du, oh wouw, hypermobil bist. Sondern, dass du deine Achtsamkeit auf deine Gelenke richten solltest und deine Muskeln um die Gelenke herum trainieren kannst, um die Stabilität, welche die Bänder scheinbar nicht übernehmen, aufrecht zu erhalten. Lohnt sich:) Gibt weniger Unfälle und Verletzungen und so wie mir es scheint tut es der Psyche auch gut. Ich erlebe viele Menschen in der Psychiatrie mit instabilen Gelenken. Irgendwie passt das einfach zusammen (Yogamamis eigene Feldstudie).
Ich werde dazu auch ein Video machen. Aber ihr kennt es ja, ich brauche jeweils ein, zwei Wochen Bearbeitungszeit...
Nichts desto trotz trainiert Yoga natürlich die Beweglichkeit. Das Joggen nicht. Auch das pro forma Abschlussdehnen vom Joggen nicht wirklich. Ausser du verwendest ein bisschen mehr Zeit als nur 2-3 Minuten einmal pro Woche dafür. Wenn du keine Zeit hast 2-3 mal pro Woche zu dehnen, dann bau es beim Zähneputzen ein. Eine Woche lang zwei mal täglich 2 Minuten den Oberschenkelmuskel zu dehnen bringt nämlich enorm was. Hierfür kannst du dich auf ein Bein stellen und das andere anheben und den Fuss dabei so nah wie möglich ans Gesäss anfersen. Ich habe den Luxus bei meiner Arbeit ganz viel dehnen zu können. Gerade zur Zeit habe ich einen Patienten, welcher total verkrampft ist, und ihm tut das Dehnen physisch wie auch psychisch sooo gut. Da komm ich selbst auch gleich auf meine Kosten. Hehe!

Die verschiedenen Dehnvarianten:

  • statisch. Hier bleibst du lange in einer Dehnung drin. 
  • dynamisch. Es wird dabei bewegt, einige wippen hier, was ich als gefährlich empfinde. Jedoch ist eine Dehnungsabfolge in langsamer Bewegung sehr toll. Mit Schwung ist echt abzuraten, ausser du möchtest eine Zerrung riskieren.
  • reziproke Hemmung. Auch sehr toll. Hier arbeitest du erst mit Kraft im Muskel, um dann komplett zu entspannen. Vielleicht kennst du das Gefühl von körperlich Totalanstrengung und danach das schöne Gefühl der Pause und Entspannung.
Es gibt zig verschiedene Dehnarten. Welche du wählst, ist einem Selbst überlassen. Während meinem Studium hab ich mal eine kleinere Arbeit in einem Seminar darüber geschrieben und mich ausgiebig damit befasst. Es gib sogar die Annahme, dass jeder Mensch beweglich wäre, wenn er nur im Kopf besser loslassen könnte. Während meinen Schwangerschaften konnte ich also imfall sehr gut loslassen. Bei der Zweiten noch mehr. Und trotzdem kriegte ich meine Beine nicht in ein grösseres Plié gebeugt ( Kniebeuge balletös schöner ausgedruckt). Anyway. Es gibt die klassische Variante, nämlich das Statische, wo du in einer Position verharrst und dies muskulär angespannt oder völlig entspannt. Dann gibt es das Dynamische, wo du zum Beispiel wippst (meiner Meinung nach bei zu wenig Achtsamkeit und zuviel Schwung sehr hohes Muskelverletzungsrisiko) oder wo du beugst und streckst und beugst und streckst in gemächlichen Tempo und dir in deinem Bewegungsradius immer mehr bewusst wirst, wie dein Gelenk sich überhaupt bewegen kann. Fast medidativ. Auf jedenfall für mich. Eine weitere tolle Möglichkeit ist die Dehnung, wo du mit der reziproken Hemmung arbeitest. Und zwar spanne ich hier den zu dehnenden Muskel gleich vorher maximal an, und lasse dann los. Diese Art ist auch sehr toll und bringt oft gleich sehr viel Effekt!
Am Anfang ist es schwer herauszufinden, wo denn nun die Grenze ist vom richtigen Schmerz und einfachem Dehnungsschmerzreiz, welchen es braucht, damit das Hirn weiss, wann die Bewegung abgebrochen werden muss, um eine Muskel- oder Bänderverletzung zu verhindern. Ich kann mich noch so gut erinnern, wie ich mir im Geräteturnen im Studium dann einen Innenoberschenkelmuskel gezerrt habe, vor Überlastung und zu wenig Zeit, um zu spüren, wo die Grenze ist. Zagg! Und schon ein kleines Rissli. Ich spürte die Narbe im Muskel noch für längere Zeit. Genauer gesagt über 3 Jahre. Isch wie es Bölleli (fühlte sich klumpenhaft an). Und es störte mich wahnsinnig beim Dehnen. Darum Achtung beim Streching. Achtsam bleiben. Nicht zuviel wollen, dafür regelmässig daran arbeiten. Ein kürzeres Warm up wie etwa 5 mal den Sonnengruss von 10-15‘ ist völlig ausreichend. Dafür eben sanft und achtsam starten.
Was ich persönlich als mega empfand ist das Bikram Yoga. Auch bekannt unter Hot Yoga, nur eben einegeschützte Marke. Hierbei wird ganz unökologisch der Raum auf 38 Grad erhitzt und die selben Asanas mit derselben Instruktion auf Englisch auf der ganzen Welt angeleitet. Die Hitze ist enorm und macht den Körper weich wie Butter, welche zu lange draussen auf dem Tisch rumsteht, weil Windeln gewechselt, Tränen geputzt, Streit begleitet und geschlichtet und das Stofftier unbedingt jetzt gesucht werden müssen.
Das Hot Yoga verhalf mir sehr einen nächsten Schritt weiter zu kommen und ich hatte damals nur ein Probeabo für eine einzige Woche gelöst. 
Für mich bedeutet Streching Zeit für mich. Mental wie körperlich. Beweglichkeit bedeutet für mich Lebensqualität durch Flexibilität aber auch weniger Verletzungen oder Schmerzen. Oft sind Rückenschmerzen nämlich auch einfach durch zu wenig Bewegung und zu wenig Beweglichkeit ausgelöst worden. 
Für euch habe ich hier ein Video gemacht. Es ist bestimmt auch ein wenig anstrengend, aber wird euch ganz schnell zu eine Erfolg bringen, was eure Beweglichkeit angeht.
Namaste,
Sabrina
Das Yogamami mit dem Yogababy am Kuscheln in einer Vorwörtsbeuge
Das Yogamami mit dem Yogababy am Kuscheln in einer Vorwörtsbeuge

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Regu (Samstag, 16 Juni 2018 14:17)

    Hallöchen :-)
    Dehnen wäre wirklich Wellness :-) ! Wenn man ähnlich wie für die Mami-spezifischen & -notwendigen Muskelübungen für den Rumpf (die sind super effektiv, danke!) eher wenig Zeit pro Tag investieren kann/möchte, welche Muskeln sollten Mamis zuerst dehnen & welche sind nice-to-have?

  • #2

    Yogamami (Samstag, 16 Juni 2018 21:24)

    So toll, liebe Regu. Ich lese immer wieder gerne von dir! Sehr toll, diesen Wunsch bau ich noch so gerne ins Video ein. Aber natürlich gerne schon vornweg: Am besten die, bei denen du dich eingeschränkt fühlst und am allerbesten gleich den Gegenmuskel mit dehnen. also z.B. vorderer Oberschenkelmuskel, dabei den Hinteren nicht vergessen.
    Mehr dann im Video dann, hoffe du kannst dich noch gedulden :D

  • #3

    Barbara (Montag, 25 Juni 2018 13:36)

    Halli Hallo
    Ich würde mich über einen Ablauf, für ein korrektes Dehnen sehr freuen. Ich bin eher auf einem Niveau "Free Style"....
    Vielen Dank für deine motivierenden Videos!

  • #4

    Yogamami (Dienstag, 26 Juni 2018 09:58)

    Oh liebe Barbara, das werde ich doch auch einbauen! Danke vielmals für deine Rückmeldung!