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Spiegelbild, Instagram?

Grafitti von Miami Florida, aufgenommen als das Yogamami das allererste Mal schwanger war
Grafitti von Miami Florida, aufgenommen als das Yogamami das allererste Mal schwanger war

Liebe Mamis und Baldmamis,

Beim Setzen des Blogtitels heute, war mir noch nicht ganz klar, wie ich beginnen soll. Unser Spiegelbild zeigt uns ein Bild, wie wir von aussen wahrgenommen werden. Aber tut es das denn wirklich? Ich meine, macht nicht unser Gehirn ein anderes Bild draus? Ist ja eher die Perspektive und Wahrnehmung, die es ausmacht, oder?
Wie bei einem Patienten mit z.B. einer Essstörung, welcher sich körperschematisch total falsch sieht. Er glaubt dicker zu sein, als er de facto ist und gefährdet so sogar sein Leben.
Tun wir Mamis dies auch? Ich weiss noch, wie ich zu Beginn unsicher war. Hineingeworfen, Knall auf Fall ins Mamileben. 24/7 da sein für ein kleines Mädchen, dass nie alleine sein wollte. Ich dachte, ich sei nicht so eine gute Mutter. Dass ich vieles falsch mache. Und lustigerweise kamen von Aussen Reaktionen, die das pure Gegenteil besagten. Hei du siehst so locker aus. Bist offen für auch nicht Babythemen und toll bist du nicht immer zu Hause.
Mein Bewusstsein war in einem Spagat. Dem Spagat vom Mami sein und dem Anschluss an die „alten“ Freunden wieder zu finden. Mein eigenes Spiegelbild war etwas anderes als das, was meine Freunde sahen. 
Auch meinten viele, toll, dass du schon wieder so rank und schlank bist. Man sieht es dir ja gar nicht an, dass du Mami geworden bist. Doch doch, glaubt mir, innerlich fühlte sich alles so an. Der Beckenboden, der eben doch nicht so fit war wie vor der Geburt und der Schwangerschaft, aber auch all die Hormone und all die neuen Gefühle. Der Körper braucht nochmals 9 Monate, um sich rückzubilden, schlank hin oder her. 
Und jetzt? Drei Jahre später? Alles balanciert, zumindest ganz oft, und man strugglet nicht mehr ganz so viel wie zu Beginn. Der Kinderwagen bringt man nun auf anhin auf (fast, diese fiesen Dinger) und das Tragetuch binde ich auch im Schlaf. Wie bei mir bei so vielem. Ich bin zuerst komplett überfordert mit Etwasem, finde dann meine Lösungswege und dann plötzlich gehts easy. Es ist wohl meine Art Wege zu gehen. Knall auf Fall und dann zur Balance.
Mein Mann und Ich waren ja auch per sofort zusammen und per sofort zueinander gezogen und per sofort schwanger :D Und jetzt ist es einfach gut. Wie eben so vieles.
Vielleicht so auch hier mit dem Instagram und Bloggen und meinen Zukunftsplänen. Sie machen mir ein wenig Angst, meine Pläne. Kommen diese Zukunftsgedanken nun nach dem Mamiwerden? Ist das meine nächste Ich-werfe-mich-in-eine-neue-Sache? Finden das Einige total blöd? Möglicherweise. Ich weiss es noch nicht ganz... 
Aber wenn ich zur Zeit in den Spiegel schaue, denke ich mir ganz viel Positives. Nicht mehr wie damals als Neu Mama, wo ich mich absolut grässlich fand. Ich freue mich und nehme vieles was gerade kommt einfach dankbar an. Dankbarkeit ist so was enorm Gutes, dass effektiv präventiv ist gegen psychische Erkrankungen. Und dies zu üben hab ich ja bereits vor einem Monat euch empfohlen. Letztens habe ich auf Instagram die 1000er Grenze geknackt und natürlich freue ich mich darüber in einer Yoga Mami Nische doch so einige Anhänger gefunden zu haben, um Achtsamkeit zu verbreiten. 
Aber Instagram ist auch so eine Art Spiegel. Er zeigt etwas, was aus jeder Perspektive anders aussieht. Die einen mögen mich so sehen, die anderen lieben was anderes und noch Andere finden es irrsinnig blöd. Das ist ok. So soll es eben auch sein. Aber man darf darum einfach nicht Vergessen, dass ein Spiegel eben einfach ein Spiegel ist. Er kann das Oberflächliche super gut darstellen, aber was das Hirn draus macht, ist so individuell, dass du es meist nicht mal erraten kannst.
Hauptsache ist aber, dass du das Gefühl hast, mit dir und deinem Körper im Kontakt zu sein. Dass du dich spürst bis hin zu deinen Zehen und Fingerspitzen. Dann kannst du nämlich auf das Spiegelbild verzichten. Denn es zeigt dir höchstwahrscheinlich nicht das, was du spürst.
Was hast du für Erfahrungen gemacht? Wie nehmen dich die Mitmenschen wahr jetzt oder zum Beispiel nach einer Geburt?
Namaste,
Sabrina
PS: in meinen Bewegungstherapiestunden setzte ich nur zu 1% mal einen Spiegel ein. Ansonsten passiert alles über Körperwahrmehmung und Berührungen.

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