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Geburtsbericht und wie Yoga dabei half!

Yogakids Füsslein 2015, die vom Yogababy haben wir verpasst zu fotografieren (Oh! Schande)
Yogakids Füsslein 2015, die vom Yogababy haben wir verpasst zu fotografieren (Oh! Schande)

Ich weiss noch ganz genau, wie es startete vor ein bisschen weniger als einem Jahr. Was man beim ersten Kind noch überhaupt nicht einschätzen kann, spürte ich beim Zweiten intuitiv viel besser. Wir hatten unser Yogakind bereits dem Omi, wie jeden Montag, zur Übernachtung übergeben, und freuten uns auf einen vielleicht vorerst letzten Abend zu Zweit. Der ET war erst ein paar Tage später und somit waren wie easy drauf. Ich fragte den Yogamann, ob er sogar noch Lust hätte, in die Stadt zu gehen, aber er war zu müde und wollte das Sofa nicht mehr verlassen. Ich hatte ab ca 18.00 Uhr ab und zu einen harten Bauch, aber noch nicht schmerzhaft. Etwas mir sagte, es könnte bald losgehen und der andere Teil wollte sich ablenken. Um 21.00Uhr liess ich mir eine Badewanne ein, um zu checken, ob die Wehen sich verstärken und es bald losgehen kann oder ob sie sich abschwächen und ich somit den Abend und die Nacht für mich geniessen darf. Tja, es wurde ruhig und ich las somit gemütlich mein Buch in der Badewanne zu Ende. 

Als ich dann rausstieg und zur Toilette musste (auch das ein Super Zeichen, dass es bald losgeht) fing es plötzlich an. Ich musste nun die Wehen verschnaufen. Ich öffnete die Türe und sagte meinem Mann, dass ich nun dem Geburtshaus Bäretswil anrufen werde, ich hätte jetzt 3 Wehen im Abstand von 4 Minuten gehabt. Und da wir doch noch 25 Minuten Autofahren mussten, wollten wir nicht zu spät los. Um 22.15 Uhr rief ich also an und die Hebamme meinte, wir sollen doch schon los, da es das zweite Kind ist und sie mich hörte, wie ich die Wehen veratmen musste.

Nun gut, somit packten wir und los ging es. Nein fast. Mein Mann musste unbedingt noch duschen. Warum auch immer, ich wartete geduldig und dann fuhren wir los. Er fuhr im Schneckentempo, da er Angst hatte, das was passieren würde. Schlussendlich musste ich ihn beruhigen im Auto, dass schon alles gut komme und er sich nun aufs fahren konzentrieren soll. Solche Geschichte höre ich überigens immer wieder :D

Dort angekommen bezogen wir unser Zimmer, wunderschön war es und begaben uns sogleich in das Zimmer Weisser Lotus. Das Geburtszimmer heisst so. Unsere Hebamme war per Zufall die Gleiche, wie beim Ersttermin, wo mein Mann auch dabei war und konnte meinen Mann gut abholen. Nun war es 00.00Uhr. Ich stieg in die Geburtswanne und da erst begann es für mich wirklich. Ich liess alles los. Veratmete die Wehen schön und es half mir extrem, ein helles "a" zu summen in den Wehen. Man sagt, wenn der Mund offen ist, kann der Muttermund sich auch schön öffnen. Und so war es auch. Innert kürzester Zeit merkte ich, dass sich die Fruchtblase platzen lässt, wenn ich ein Druck gebe und ich wie ein "J" nach unten vorne atme.  Es funktionierte tatsächlich. Und dann vergingen noch etwa 30 Minuten, glaub ich zumindest, wo ich plötzlich spürte, dass es nun in die Endphase losgeht. Ich gab der Hebamme Bescheid. Sie war ein wenig verdutzt und fragte mich, ob ich tasten könne, wieviel Zentimeter das Köpfchen entfernt liegt. Meine Antwort, dass es eigentlich quasi schon da ist, weniger als 1cm, versetzte sie sofort in ihren Arbeitsmodus. Sie rief die zweite Hebamme dazu und los ging es. Unser Yogababy kam innert paar wenigen starken Presswehen auf die Welt. Im Vierfüssler und am Ende dann schon auf den Knien im Wasser begrüsste ich in meinen Händen unser Baby um 1.43 Uhr auf der Welt. Es war wunderschön und so selbstbestimmt. Die Hebamme war ruhig und einfühlsam. Sie wusste genau, wann sie mir helfen musste, und wann sie mich machen lassen musste. Ich war furchtbar stolz auf mich und unser Yogababy.

 

Das es solch eine schöne Möglichkeit gibt, wusste ich beim Yogakind noch nicht. Ich bin froh, hab ich auf mein Herz gehört und mir und dem Yogababy einen ruhigen und schönen Start verschaffen können. Ich fühlte mich dort so wohl wie in meiner eigenen Stube. Und das ist das Wichtigste. Das Mami, und nicht die Familie, muss sich am Geburtsort wohl fühlen. Wo dies ist, in einem Spital, einem Geburtshaus oder Zuhause bei sich, spielt im Endeffekt keine Rolle. Denn es macht so unendlich viel aus, wenn ihr euch einfach loslassen könnte. Ohne Scham und ohne Angst. Denn diese Dinge haben nichts zu suchen bei einer Geburt. Ich bin dankbar, entwickelt sich unsere Gesellschaft wieder in eine offenere und natürlichere Grundhaltung bezüglich Geburten. Für mich selbst ist es so was Natürliches, und wenn man achtsam ist (und ihr übt das ja nun mit den Videos, hehe!) läuft in einem gesunden Fall, wenn alle Vorraussetzungen stimmen, die Geburt von alleine. Angst und Scham blockieren. Es löst Stress im Körper aus und lässt die Geburt stagnieren und schmerzhafter vorangehen. 

 

Dass ich das Buch Hypnobirthing von Marie F. Mongan gelesen habe, habe ich in einem früheren Blogeintrag schon erzählt. Ich kann es euch wirklich nochmals empfehlen. Aber auch jede andere Art, welche euch näher zu euch und eurem Körper bringt, finde ich empfehlenswert. Wer nichts mit der sehr selbstbestimmten Art der Buches anfangen kann, der muss auch nicht. Aber auf irgend eine Weise muss ein Kontakt mit dem Körper hergestellt werden. Ich kann es euch nur von Herzen empfehlen. 

Meine beiden Geburten waren gute Geburten, beide ohne irgendeine Verletzung. Nichts desto trotz verspürte ich bei der Zweiten die Schmerzen als viiiiiiil weniger schlimm, und sogar sehr gut ertragbar.  Ander als bei der ersten Geburt. Ich konnte loslassen, wusste wohin ich atmen soll (dank den Bildern vom Buch Hypnobirthing). Ich hätte nie gedacht, dass ich sagen würde, die Geburt war schön und sehr gut machbar. Aber so war es wirklich. Und ich wünsche mir, dass durch diesen Eintrag einige Baldmamis sich vielleicht doch noch mehr informieren als nur über die gängigen Geburtsvorbereitungskurse. Denn leider brennt in den Köpfen immer noch, dass Geburten einfach weh tun müssen und man da durch muss. Mit Arbeit an sich selbst ist was ganz Tolles möglich. 

Was mir aber bei meiner ganzen Geschichte wirklich wirklich wichtig ist, dass ihr Mamis euch informiert. Beim Yogakid wusste ich einfach noch nichts über das Geburtshaus. Ich wusste nicht, dass es diesen Ort gibt, wo ich mich wohl fühlen würde. Das Spital war mir schon am ersten Besuchsabend nicht ganz 100, aber ich dachte mir, dass das normal sei und man das eben so macht. Auch meinten einige Leute im Umfeld, dass das Geburtshaus doch nicht sicher sei, es für sie zu gefährlich wäre so ohne Ärzte. Und genau deswegen meine ich, schaut es euch an. Egal was andere denken. Die Geburt verläuft am Ungefährlichsten, wenn die Mama keine Ängste hat und somit auch kein Stress entsteht. Vielleicht ist einem wohler, wenn ein Arzt per sofort erreichbar ist. Oder wenn man einfach nur der Hebamme rufen kann zuhause im eigenen Bett. Findet es heraus und es kommt schön, weil ihr keine oder weniger Angst habt und loslassen könnt. 

 

Ich wünsche eine schöne Woche.

Namaste,

Sabrina

 

 

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